
Auftragseingang: Hochbau unter Druck, Tiefbau wächst leicht
Die Baubranche steht weiterhin vor großen Herausforderungen. Während die Auftragseingänge in einigen Segmenten rückläufig sind, gibt es Lichtblicke im Tiefbau. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt, wie sich das Bauhauptgewerbe im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr entwickelt hat. Auch die Prognose für das aktuelle Jahr sieht nicht besser aus und wir erwarten weiterhin ein schwieriges Geschäftsjahr.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sank der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Jahr 2024 um 0,7 % gegenüber 2023. Nominal hingegen konnte ein leichter Anstieg um 1,1 % auf ein Volumen von 103,5 Milliarden Euro verzeichnet werden. Dies bedeutet, dass trotz inflationsbedingter Preissteigerungen die tatsächliche Bauaktivität leicht zurückging.
Hochbau unter Druck, Tiefbau mit Wachstum
Besonders im Hochbau zeigen sich deutliche Rückgänge. Der Hochbau erzielte einen Auftragseingang von 47,2 Milliarden Euro, was einem realen Rückgang von 5,0 % und einem nominalen Minus von 4,0 % entspricht. Im Wohnungsbau betrug der Rückgang 3,5 % real und 2,4 % nominal. Dies reflektiert die anhaltenden Herausforderungen durch steigende Zinsen und hohe Baukosten. Der Nichtwohnungsbau verzeichnete mit -5,8 % real und -4,8 % nominal ebenfalls ein schwieriges Jahr.
Tiefbau wächst langsam
Mit 56,3 Milliarden Euro verzeichnete der Tiefbau ein reales Plus von 3,4 % und ein nominales Wachstum von 5,7 %. Großaufträge im Bereich der Autobahn-, Brücken- und Tunnelsanierung sowie der Netzausbau im Energiesektor haben zur positiven Entwicklung beigetragen. Generell ist aber auch im Tiefbau ansonsten eine angespannte Lage zu sehen. Gerade in der aktuellen Phase gilt es sein Team für die Zukunft aufzustellen und durch hochtalentierte Mitarbeitende und Talente aufzubauen.
Stagnation trotz steigender Preise
Der Umsatz im Bauhauptgewerbe lag 2024 bei 114,8 Milliarden Euro. Dies entspricht einem realen Rückgang von 1,0 %, während der nominale Wert um 0,8 % anstieg. Die wichtigsten Segmente entwickelten sich wie folgt:
- Der gewerbliche Tiefbau erreichte 25,1 Milliarden Euro Umsatz.
- Der Hochbau lag mit 24,8 Milliarden Euro knapp darunter.
Strukturelle Veränderungen in der Branche
Neben den finanziellen Kennzahlen zeigen auch strukturelle Entwicklungen deutliche Veränderungen:
- Die Anzahl der Betriebe mit 20 oder mehr Beschäftigten sank erstmals nach 14 Jahren um 1,5 % auf rund 9.500 Betriebe.
- Die Zahl der Beschäftigten reduzierte sich leicht um 0,4 % auf 534.200 Personen.
- Die Entgeltsumme stieg nominal um 4,7 % auf 25,2 Milliarden Euro, was auf Lohnerhöhungen zurückzuführen ist.
- Die geleisteten Arbeitsstunden gingen um 0,6 % zurück und beliefen sich auf rund 614 Millionen Stunden.
Die Baubranche befindet sich in einem strukturellen Wandel. Während die Nachfrage im Hochbau – insbesondere im Wohnungsbau – nachlässt, bleibt der Tiefbau relativ stabil. Für Unternehmer bedeutet dies, sich strategisch neu auszurichten, um von langfristigen Infrastrukturprojekten zu profitieren.
Insgesamt zeigt sich, dass das Baugewerbe zwar vor Herausforderungen steht, jedoch mit der richtigen Anpassung an Marktveränderungen und einer fokussierten Unternehmensstrategie weiterhin Potenzial für nachhaltiges Wachstum bietet.
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